SPD Efringen-Kirchen

Jetzt Mitglied werden

Jetzt Mitglied werden

Der Bahnhof Efringen-Kirchen gibt keine gute Visitenkarte ab

Veröffentlicht am 08.06.2013 in Ortsverein

Rund 20 interessierte Bürger, darunter vier Gemeinderäte von FDP, SPD und Grünen, gingen am Donnerstagabend gemeinsam mit Planer Albert Schmidt (mit Hut) durchs Ortszentrum von Efringen-Kirchen. Dabei ging es um die Frage, wie man das Ortszentrum für Gewerbe und Einwohner attraktiver gestalten kann. Foto: Marco SchopfererFoto: Weiler Zeitung

Wie kann sich das Ortszentrum von Efringen-Kirchen entwickeln" Bei einem Ortstermin am Donnerstagabend versuchte die SPD-Gemeinderatsfraktion mit Bürgern und Geschäftsleuten Visionen zu entwerfen. Als ausgewiesenen Fachmann hatte die SPD den Lörracher Planungsingenieur Albert Schmidt gewonnen. Rund 20 Interessierte schlossen sich dem Rundgang und der anschließenden Diskussion an, und zu hören gab es ungewohnt direkte Worte aus dem Mund eines Städteplaners. Das neue Ortszentrum lobte er für seine offenen Regenrinnen, die Naturstein-Kunstwerke mit Brunnen auf dem Rathausplatz und die geschickten Fahrbahnverengungen mit Parkbuchten entlang der Hauptstraße. Zudem gebe es derzeit im Ortszentrum noch einen gelungenen Gewerbemix, "es ist alles vorhanden, für ein 3350-Einwohner-Dorf ist das eine Sensation", lobte Schmidt. Doch so überschwänglich das Lob, so deftig war dann mitunter die mit zahlreichen Fotos untermauerte Kritik, insbesondere des Bahnhofes samt Umfeld. Verdreckte Grünflächen, riesige Regenpfützen auf den Straßen, eine heruntergekommene Bahnhofsunterführung, unnütze Absperrgitter und ein hässlicher Fahrradabstellplatz auf der nördlichen Seite des Bahnhofes. "Der Bahnhof und sein Umfeld sind ein Schandfleck! Ihr müsst da was ändern!", zumal für viele Besucher der Bahnhof einen ersten Eindruck vermittle. Aber es gibt unweit davon auch Perlen, wie die Parkbänke unter den schattenspendenden Kastanienbäumen an der Bahnhofstraße bei der Kirche oder die Grünfläche beim Kriegerdenkmal " Orte der Begegnung, die in das Konzept für eine Neugestaltung zwischen Hauptstraße und Bahnhof unbedingt einbezogen werden müssten. "Die Planung für eine Neugestaltung des Ortszentrums darf am Bahnhof nicht aufhören, sie muss unbedingt bis zur Efringer Kirche gehen", gab Schmidt den Zuhörern auf den Weg. Außerdem: Auch die nicht mehr benutzten Gütergleisflächen gehörten mit einbezogen. Die Bahn habe noch große Flächen im Zentralort, die sie nicht mehr brauche und für die Gemeinde ein Entwicklungspotential bergen. Er empfahl, zunächst einen städtebaulichen Wettbewerb auszuschreiben. Mit 7"500 oder 10.000 Euro könne man schon drei oder vier Planungsbüros zu einem Grobentwurf motivieren. Auch Studenten würden sich gerne solch einer herausfordenden Aufgabe stellen. Sinnvoll sei auch, den Blick über den Tellerrand zu wagen und neben deutschen auch Schweizer Planer zu beauftragen, "die haben noch einmal eine ganz andere Sicht". Gerne stelle er auch zur Fachhochschule Muttenz (Basel-Land) einen Kontakt her, sagte Schmidt. Und wenn man dann erst einmal einen Grobentwurf in Händen hält, müsse man sich die Landtagsabgeordneten "zur Brust nehmen". Ohne Zuschussgelder vom Land oder aus dem Agglomerationsprogramm sei dies für eine Kommune nicht zu stemmen. Doch ohne in Pläne gegossene Ideen eben auch kein Geld. Einig waren sich die Gemeinderäte Irmtraud Töppler (SPD) und Heike Hauk (Grüne), dass man bei den Haushaltsplanberatungen 10.000 Euro für einen Wettbewerb beantragen wolle. Eines war Karlfrieder Hess, stellvertretender SPD-Ortsvorsitzender, aber auch wichtig: "Wir haben derzeit noch ganz andere Baustellen in der Gemeinde. Es geht hier nicht darum, Avenuen zu bauen". Vielmehr wolle man an einer langfristigen Perspektive arbeiten, damit sich das Gewerbe im Ortszentrum wohl fühle und man damit möglichst neue Investitionen anziehen.