SPD Efringen-Kirchen

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SPD macht sich Bild vom Ausmaß der Vorrangfläche

Veröffentlicht am 22.02.2012 in Ortsverein

Genossen lassen sich vor Ort Kritik an Plänen zur Erweiterung der Kalkabbaufläche erläutern / Kompromissvorschlag nimmt Brisanz.

EFRINGEN-KIRCHEN (BZ/hf). Der SPD-Ortsverein hatte angekündigt, sich Schritt für Schritt Klarheit über die Folgen der vom Kalkwerk beantragten Vorrangfläche zu verschaffen, die der Firma einen Kalkabbau für weitere 45 Jahre garantieren soll. Bevor die SPD auf das Gesprächsangebot vom Geschäftsführer des Kalkwerks, Peter Leifgen, eingeht, wollte man sich bei der Winzerfamilie Hanspeter und Edeltraud Ziereisen über deren Veto gegen solche Pläne informieren.

Bei der Begehung der betroffenen Flächen des Schafbergs wurde den rund zehn Teilnehmern am Samstag deutlich, um welch riesiges Ausmaß es sich bei der über 40 Hektar großen Vorrangfläche handelt. Hanspeter Ziereisen stellte klar, warum er einem solchen Vorhaben kritisch gegenübersteht. Die Vorrangfläche sei zu groß und komme zu weit nach Süden an den Kernort. Auch die Laufzeit sei zu lang bemessen. Auf eine Kompromissbereitschaft angesprochen, äußerte Ziereisen, "vorstellbar wäre auch eine kleinere Vorrangfläche mit einer Laufzeit von 15 Jahren, was einem gesicherten Abbau von 30 Jahren entspricht". So könne man die zukünftige Arbeitsplatzgestaltung in Ruhe angehen, über der dann nicht mehr das Damoklesschwert hänge.

Von Seiten der SPD wurde darauf hingewiesen, dass das Kalkwerk erst 2008 in den Schlagzeilen war, als ein Verkauf beziehungsweise eine Schließung des Werks auf der Tagesordnung stand. "Augenblicklich weiß noch niemand, wohin die Reise geht, deshalb ist es besser, in kleineren Planungsabschnitten zu denken", so die Fraktions- und Ortsvereinsvorsitzende Traudel Töppler. Diese Problematik wolle man bei dem Vor-Ort-Gespräch mit dem Kalkwerk und dessen Leiter am 16. März genauer beleuchten. Dabei handelt es sich um eine nichtöffentliche Information für Fraktion und Ortsverein der SPD.

Für Töppler war die etwa eineinhalb Stunden dauernde Begehung "eine ganz wichtige Entscheidungshilfe". Der Meinungsbildungsprozess sei in der SPD freilich noch in keiner Weise abgeschlossen – zunächst wolle man "die andere Seite", eben das Kalkwerk, hören. Allgemein aber glaubt die SPD-Vorsitzende, dass nach dem Kompromissvorschlag von Bürgermeister Wolfgang Fürstenberger, das Kalkwerk möge die beantragte Vorrangfläche um mindestens die Hälfte reduzieren, worüber dann die Bürger direkt entscheiden sollen, der Diskussion die Brisanz genommen worden ist. "Die Luft ist nun etwas raus", stellt sie fest. Jetzt bleibe abzuwarten, wie sich der Mutterkonzern Heidelberger Cement, zu dem das Isteiner Kalkwerk gehört, zu diesem Kompromissvorschlag stelle.